Freitag, 2. Oktober 2020

Es braucht jetzt eine liberale Energiepolitik

Schaffen wir Kosten-Wahrheit auch in Energiefragen und der Markt wird es richten. Eine liberale Umweltpolitik, die bei den Preisen ansetzt, bewirkt mehr Innovation. Gebote und Verbote sind keine gute Alternative.

Wir haben am Sonntag über das neue Energiegesetz abgestimmt. Im Bezirk Rheinfelden hatten die Befürworter die Oberhand, schlussendlich resultierte auf Kantonsebene ein knappes Nein. Wie soll es mit unserer Energieversorgung nun weitergehen?

Der Atomstrom ist heute ein Verlustgeschäft, insbesondere wenn die versteckten Subventionen in die Berechnung miteinbezogen werden. Dazu gehören die Kosten für die Endlagerung des Atommülls sowie die Kosten für den Kraftwerksrückbau. Der Preis für Atomstrom müsste daher viel höher sein. Nur schon aus ökonomischer Sicht macht es Sinn, die Atomkraft mittelfristig durch moderne Technologien zu ersetzen. Lösungen wie Sonnen- und Windenergie, intelligente Stromnetze etc. stehen dazu bereit.

Kernkraft in der kleinräumigen Schweiz stellt eine Gefahr für uns alle dar. Es braucht aus Gründen der Sicherheit, wie aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen, ein Abschaltdatum für die in die Jahre gekommenen Atomkraftwerke. Nur so kann Planungs- und Investitionssicherheit für die erwähnten modernen Alternativen entstehen.

Neuerungen an Gebäuden und Heizungen bieten auch eine Chance für unsere KMU und damit für zusätzliche Arbeitsplätze im Fricktal. Es ist Zeit, mehr Energie in einen ambitionierten Umwelt- und Klimaschutz zu stecken! Dafür setze ich mich ein.

Jon Forrer, Vizepräsident glp Fricktal