Freitag, 10. Dezember 2021

MM zur Corona-Lage in Rheinfelden

Die glp schätzt die Covid-Lage im Aargau und in der Stadt Rheinfelden als besorgniserregend ein und sieht sofortigen Handlungsbedarf. Auch unser Stadtrat muss jetzt seine Verantwortung wahrnehmen und zur Bekämpfung der Pandemie beitragen.

Die glp schätzt die Covid-Lage im Aargau und spezielle auch in der Stadt Rheinfelden als besorgniserregend ein. Rheinfelden hatte in der letzten Kalenderwoche eine 7-Tages-Inzidenz von fast 1'000, deutlich höher als der Aargauer Schnitt von rund 600. Bei den schulpflichtigen Kindern dürfte die Inzidenz rund doppelt so hoch liegen. Damit hat sich vermutlich jedes 50. Kind in Rheinfelden allein in der letzten Woche mit Corona infiziert - mit Risiken für die eigene Gesundheit (Long Covid) und über Ansteckung für viele andere in seinem Umfeld und der Stadt.

Mangelhafter Infektionsschutz an Rheinfelder Schulen

Die NFZ hat in der Ausgabe vom 09.12.2021 an einem Beispiel aufgezeigt, dass in dieser kritischen Situation mit sehr hohen Fallzahlen das Testen an den Rheinfelder Schulen versagt. Das repetitive Testen wurde mehrfach als zentrale Säule der Pandemiebekämpfung an Schulen bezeichnet, die mangels Geschwindigkeit und Teilnahmequote ihren präventiven und wirkungsvollen Charakter verloren hat.

Der Infektionsschutz an den Schulen ist damit nicht mehr ausreichend gewährleistet. Schulpflege und Stadtrat müssen spätestens jetzt geeignete Sofortmassnahmen wie beispielsweise eine Maskentrage-Empfehlung ab der 1. Klasse ergreifen. Kontrolliertes Lüften mithilfe von flächendeckendem Einsatz von CO2-Sensoren an Schulen und an den Tagesstrukturen ist günstig und effektiv darin, Infektionsketten in Schulen zu verringern.

Kollektive Verantwortungslosigkeit des Stadtrats

Unser Stadtrat, auch dieses Gremium trägt eine Verantwortung gegenüber seiner Bevölkerung, scheint die zugespitzte Situation mit vollen Intensivstationen im Aargau nicht genügend ernst zu nehmen.

Wir sehen in der Schweiz aktuell keine ausreichenden Massnahmen, die eine Trendwende innert nützlicher Frist herbeiführen könnten. Bundesrat und Kantone handeln zu zögerlich. Aber wo bleibt bei uns der vielgepriesene Föderalismus mit situationsgerechtem, lokalem Handeln – was tut unser Stadtrat für den Schutz von Gesundheit und Wirtschaft mit einer aktiven Eindämmung der Infektionen?

 

Wir vermissen ein gemeinsames, proaktives Vorgehen unserer Executive in Absprache mit der Schulpflege, der Schulleitung und dem Kanton, um die Pandemie möglichst schnell hinter uns zu lassen. Müsste nicht Rheinfelden als Gesundheitsstadt die höchste Impfquote der Schweiz anstreben? Wir sehen keine Aufrufe zum Impfen und Boostern, kein oder wenig Engagement des Stadtrats, das über das kantonal Verordnete hinausgeht.

Der Stadtrat muss JETZT handeln und seinen Beitrag leisten, um die Welle zu brechen und die generationenübergreifende Ausbreitung an Weihnachten zu minimieren.