Sonntag, 19. April 2020

Kurzinterview mit Beni Stöckli

Auch viele KMU’s aus unseren eigenen politischen Reihen sind von der Corona-Pandemie unmittelbar betroffen. Unser Kurzinterview mit Bernhard Stöckli, glp-Grossratskandidat 2020, Unternehmer und Chef der Firma Stöckli Gartenbau in Frick zeigt auf, dass Flexibilität sehr hilfreich ist.

glp: Lieber Beni, was bedeutet der «Lockdown» im Speziellen für Dich und Deine Firma?

 

Beni Stöckli: Grundsätzlich sind März bis Juni unsere umsatzstärksten Monate. In dieser Zeit machen wir mindestens den halben Jahresumsatz. Was jetzt nicht reinkommt, verdienen wir in diesem Jahr nie mehr. Deshalb nützen aus meiner Sicht auch Notkredite nichts, da keine Gärtnerei in der Lage ist, diese später wieder zurück zu zahlen.

glp: Wie habt Ihr Euch zu Beginn der verordneten Massnahmen organisiert?

Beni Stöckli: Nach dem Beschluss Mitte März haben wir sofort auf Lieferung und Abholung auf Bestellung umgestellt. Wir haben unser Angebot online präsentiert, sogar einen Online-Shop auf die Beine gestellt. Unser Personal ist nur am Rennen und telefonieren, weil die Bestellung im Minutentakt eingehen. Die ganze Auftragsabwicklung ist aber sehr aufwändig. Bestellung aufnehmen, Ware rüsten, zur Abholung freigeben. Und dies egal ob es nun Setzlinge für 5.- Franken sind oder eine grössere Bestellung für 200.- Fr.. Wir sind ein Verkaufsgeschäft und kein Logistik-Center.

glp: Hast Du eine Veränderung bei der Nachfrage nach bestimmten Artikeln bemerkt?

Beni Stöckli: Bei einigen Artikeln (Gemüse, Erden) ist die Nachfrage riesig, deshalb gibt es auch immer wieder Engpässe. Es gibt aber viele Artikel, bei denen der Kaufentscheid normalerweise erst beim Einkaufen gefällt wird (beim «schneuggen»), dies fällt komplett weg.

glp: Kannst Du Deinen finanziellen Schaden durch die Corona-Krise abschätzen?

Beni Stöckli: Wie gross er finanzielle Schaden ist, kann ich im Moment noch nicht sagen. Wir sind der Meinung, dass wir auch Artikel für den täglichen Bedarf verkaufen und somit eigentlich nie hätten schliessen müssen. Die Hygienevorschriften können wir problemlos einhalten, viel besser als die Grossverteiler.

glp: Kannst Du jetzt schon abschätzen, ob Du gewisse Handlungsweisen auch nach der Krise weiterführen wirst? Oder werdet Ihr wieder zum alten «Regime» zurückkehren?

Beni Stöckli: Wir werden sicher vorläufig den Lieferservice beibehalten…ev. auf Zeit mit einem reduzierten Sortiment.

Gerne würden wir im nächsten Newsletter auf Aktionen und Angebote von weiteren glp-Gewerbetreibenden hinweisen. Wer also sein Angebot vorstellen möchte, kann sich über ag@grunliberale.ch bei Béa Bieber melden. Wir werden in den nächsten Newslettern gerne darauf Bezug nehmen.