Von Erika Kuster, GLP Laufenburg/Fricktal, Frick
Kurz zum Detailhändler, um mir Salat fürs Zmittag zu holen, bevor ich weiter zu meinen Klienten muss. Schon als sich die Schiebetüre öffnet, werde ich von dem vielen Plastik reizüberflutet. Alles Gemüse, alle Früchte in Plastikkörbchen oder Plastiksäckchen. Da ist es schwierig, dem noch beim Kauf ausweichen zu können.
Ich benutzte da konsequent den Offenverkauf. Doch der wird immer kleiner. Da kommen mir die Cherrytomaten am Ästchen sehr gelegen. Da kann ich noch auswählen. Ohne Säckli oder Netzli jongliere ich jeweils meine Früchte und Gemüse durch den Laden. Die Blicke jeweils auf mich gerichtet, da sich der eine oder andere fragt, was das soll, wenn’s fertig ist. Mir egal. Ich mag’s am liebsten so wie’s aus dem Garten kommt.
Manchmal ist es schon eine Herausforderung, ohne Einkaufskörbli die vielen Runden Gemüse und Früchte heil an die Kasse zu tragen. Doch ich mag Herausforderungen und nehme sie gerne an.
An der Kasse angekommen, mit meinem kleinen Einkauf von einem Salat, einem Abwaschmittel und eben dem bereits besagten Cherrytomatenästchen meint die Dame an der Kasse sehr freundlich: «Wettsch es Säckli?»
Ich muss mich zusammenreissen. Warum wohl habe ich die Cherrytomaten ohne Säckli mitgenommen? Grummel….
Am liebsten hätte ich den Salat auch ohne Plastik, dachte ich mir, wollte es sagen, bekam es nicht über meine Lippen, beliess es dabei und ging ohne Säckli nach Hause.
Wie oft habe ich schon erklärt, warum ich kein Säckli möchte. Doch da stosse ich zu 95 % auf Unverständnis. Schlimm.
Die Detailhändler müssen dringend dazu in die Pflicht gerufen werden, mit dem Plastik wieder zurückzufahren. Diese drücken sich, schieben auf meine Anfrage hin die Schuld auf den Konsumenten. Wegen der Frische blablabla….
Das Problem Plastik ist lediglich teilweise gelöst, wenn wir ihn sammeln und dann an die Sondermüllsammelstelle zurück bringen. Das Problem Plastikabfall ist erst dann gelöst, wenn wir schon gar nichts davon produzieren.
Ich habe vor vielen Jahren im gleichnamigen Detailhandel die Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau gemacht. Da hatten wir praktisch keinen Plastik in der Gemüse- und Früchteabteilung. Es ging also auch ohne, warum denn heute nicht? Ganz sicher nicht wegen des Konsumenten, denn der nervt sich inzwischen auch darüber.